Was tut sich hinter den Kulissen der Prüfungsorganisation? Was bewegt HRSE? Welche Änderungen stehen bei den Prüfungen an und sollten Sie auf keinen Fall verpassen? Hier erfahren Sie alles Wichtige.

NQR der Berufsprüfung und Höheren Fachprüfung

Der Nationale Qualifikationsrahmen (NQR) ist ein verbundpartnerschaftlich erarbeitetes System, das die internationale Vergleichbarkeit der schweizerischen Berufsbildung erhöhen soll. Er wurde vom Bundesrat in einer Verordnung verankert und ist seit 2014 in der Schweiz in Kraft. Durch die Zuordnung von Abschlüssen zu Kompetenzniveaus wird auch die Anerkennung im Inland verbessert.

HRSE und seine Trägerorganisationen (HR Swiss, Arbeitgeberverband, KV Schweiz, VSSA und Swissstaffing) haben letztes Jahr entschieden, eine solche Einstufung für unsere Abschlüsse zu beantragen. Das Ziel von HRSE ist es, seine Prüfungen auf ein angemessenes Niveau zu bringen, um sie mit internationalen Abschlüssen vergleichbar zu machen. Dies würde dazu führen, dass die erfolgreichen Abschlüsse unserer Absolventinnen und Absolventen auch im Ausland anerkannt werden.

 

Der NQR Qualifikations-Rahmen umfasst insgesamt 8 Stufen/Niveaus. Die Berufsprüfungen (BP) sind standardmässig auf Niveau 5 und die Höheren Fachprüfungen (HFP) auf Niveau 6 eingestuft. Die Trägerorganisationen einer Berufsprüfung oder einer Höheren Fachprüfung können durch einen begründeten Antrag beim SBFI eine höhere Einstufung beantragen.

 

Ein solcher Antrag wurde im März 2024 beim SBFI eingereicht und befindet sich derzeit in Bearbeitung. Wir sind zuversichtlich, dass unsere Begründungen für eine höhere Einstufung stichhaltig und gut argumentiert sind. Unter der Leitung der beiden PKO-Präsidenten der BP (Christian Gross) und der HFP (Rolf Schaller) wurden alle Handlungskompetenzen detailliert mit den Anforderungen des NQR-Rasters verglichen, detailliert beschrieben, einzeln eingestuft und die schliesslich die Einstufung begründet. Bei der BP sind dies 13 Handlungskompetenzen in 5 Handlungsfeldern und bei der HFP sind es 32 Handlungskompetenzen in 5 Handlungsfeldern.

 

Der NQR-Antrag steht auch im Zusammenhang mit der laufenden Diskussion im National- und Ständerat bezüglich der Einführung von zwei neuen, gesetzlich geschützten Titeln: dem «Professional Bachelor» und dem «Professional Master». Diese Bezeichnungen zielen darauf ab, eine bessere Anerkennung der Abschlüsse der schweizerischen Berufsbildung zu erreichen. In den letzten Monaten gab es gute Fortschritte, und es scheint, dass es bald einen Konsens der beiden Räte gibt, was die Voraussetzung für die notwendige Gesetzesänderung ist.

 

Sollte unserem Antrag beim SBFI auf eine erhöhte Einstufung stattgegeben werden und die Gesetzgebung angepasst werden, können wir sicherstellen, dass unsere Abschlüsse künftig den Zusatz «Professional Bachelor» (eidg. Fachausweis), respektive «Professional Master» (eidg. Diplom) erhalten.
 

Die hoffentlich erfolgreiche Fortsetzung folgt im Newsletter Ende Jahr.

Das siebte kompetenzorientierte Prüfungsjahr

Auch im siebten Jahr durften wir wiederum über 1'000 Kandidatinnen/Kandidaten prüfen; um genau zu sein waren es 1'201 Kandidatinnen/Kandidaten. 73.9% dieser Prüflinge haben die Prüfungen bestanden und dürfen den Fachausweis in Empfang nehmen. Herzliche Gratulation an die 887 erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen!

08. Dezember 2023
von Christian Gross, Präsident der Prüfungskommission Berufsprüfung
 

Stolz dürfen wir sein auf drei wesentliche Neuerungen, welche wir in diesem siebten Jahr eingeführt haben.
 

Die Umstellung der Integrierten Fallstudie (IFS) von einer Papierprüfung auf eine Online-Prüfung mittels BYOD war ein Erfolg. Noch nie wurde in der Schweiz eine Online-Berufsprüfung  von 1'201 Kandidatinnen/Kandidaten gleichzeitig, auf der gleichen Plattform geschrieben. Damit sind wir einmal mehr Pioniere und haben einen neuen Schweizerrekord aufgestellt.
 

In diesem Zusammenhang ein grosses Dankeschön an alle Beteiligten, welche diesen Erfolg möglich gemacht haben. Namentlich erwähnen möchte ich Christoph Steg, welcher von Seiten Prüfungsplattform (edoniq) und Maria-Eva Sturm, welche von Seiten Anwender die Umsetzung des Projektes erfolgreich gesteuert haben.
 

Getrübt wird das Bild etwas durch die WLAN-Probleme, welche den Start der Prüfungen verzögert haben. Unterschätzt wurde, dass nur schon ein paar wenige Windows Updates oder Dropbox Synchronisationen das Netzwerk überlasten. Um in Zukunft eine solche Überlastung zu vermeiden, werden wir das WLAN auf die Nutzung der Prüfungsplattform beschränken.
 

Die zweite, erfolgreiche Neuerung war die Umstellung bei den mündlichen Prüfungen. Bis anhin nahmen die ExpertInnen/Experten acht Prüfungen pro Tag ab (4 am Vormittag; 4 am Nachmittag). In diesem Jahr hatten wir die Anzahl Prüfungen pro Expertenpaar auf 6 reduziert (3 am Vormittag; 3 am Nachmittag). Bei praktisch gleichbleibender Zahl an Kandidatinnen/Kandidaten hatte dies zur Folge, dass wir neu während 7 Tagen mündliche Prüfungen abnahmen. Bis anhin waren es 5 Tage. Eine überwältigende Mehrheit unserer Expertinnen/Experten, welche wir im Nachgang der Prüfungen befragt haben, begrüssten diese Neuerung. Kürzere Prüfungstage, mehr Zeit zwischen den Prüfungen für die Bewertungen sind die Folge.
 

Die dritte Neuerung betrifft unser eigenes eLearning. Im Vorfeld der Prüfungen durften wir über alle Fachrichtungen und alle Sprachen hinweg 99 neue Expertinnen/Experten begrüssen, welche wir während eines Tages intensiv geschult und auf die Prüfungsabnahme vorbereitet haben. Vorgängig zu diesem Schulungstag haben sie unser massgeschneidertes eLearning gelöst, mit welchem wir am 1. August 2023 gestartet sind. Ein grossartiges Hilfsmittel, mit welchem sich unsere Expertinnen/Experten ideal auf die Aufgabe vorbereiten können.
 

Wir können nach wir vor festhalten, dass unsere Handlungsorientierte Fachprüfung in sich ein sehr gutes und modernes Produkt ist. Sie ist zeitgemäss, spannend, herausfordernd und entspricht der heutigen Art des Lernens und Prüfens.
 

Für ein Erfolg zum Bestehen braucht es HR-Berufserfahrung. Das Zitieren von Lehrbüchern ist nicht ausreichend; die gelebte Praxiserfahrung ist zentral!
 

Die Erwartungen an das achte Jahr sind hoch – und dessen sind wir uns bewusst. Wir werden alles daran setzen, dass wir auch für das kommende Jahr eine herausfordernde und spannende Prüfung erstellen.
 

Ich möchte zum Abschluss allen meinen Kolleginnen und Kollegen der PKO und ihren Teams danken für die hervorragende Arbeit und für ihr Engagement im kommenden Jahr. Dabei denke ich insbesondere an meine drei Fachverantwortlichen (Maria-Eva Sturm, Yvonne Zbinden, (in Abwesenheit Steven Peter) & Manuel Martinez) sowie meine Trainingsverantwortliche (Tanja Peverelli). Sie und ihre Teams, die alle im Milizsystem arbeiten, haben Grosses geleistet für die HR-Fachprüfung. Ich bin froh und dankbar, dass ich auf ihre Kompetenzen und Unterstützung zählen darf.

Christian Gross, Präsident der Prüfungskommission Berufsprüfung

«HFP – das eidgenössische Diplom gut etabliert»

Am 25. September sowie am 3. und 4. Oktober 2023 wurde die «Höhere Fachprüfung Leiterin/Leiter Human Resources» zum vierten Mal gemäss geltender Prüfungsordnung durchgeführt. Von den 19 Kandidierenden haben 15 die Prüfung bestanden – BRAVO! Dies entspricht einer Erfolgsquote von 79% – diese hat sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich verbessert und zeigt, dass die Kandidierenden die Prüfung gut vorbereitet ablegen.

08. Dezember 2023
von Rolf Schaller, Präsident der Prüfungskommission der Höheren Fachprüfung

Ich möchte nun einen kurzen Blick in die Vergangenheit werfen: Die Premiere der Höheren Fachprüfung erfolgte im Jahr 2002. Damals fand sie alle zwei Jahre statt. Ab 2012 wurde sie jährlich durchgeführt. Nach 18 Jahren war es schliesslich an der Zeit, die Prüfungsordnung zu überarbeiten und neu zu gestalten: Die beruflichen Realitäten und Anforderungen an HR-Leiterinnen und Leiter hatten sich über die Jahre hinweg stark verändert.

 

Heute verfügen wir über eine Prüfung, die den Anforderungen an den Beruf gerecht wird. Jahr für Jahr stellt die Prüfungskommission sicher, dass die verschiedenen Prüfungsteile die mit der HR-Funktion verbundenen Kompetenzen abdeckt. Wir können dabei auf unser Expertennetzwerk sowie auf die Mitgliedsorganisationen unseres Trägervereins zählen, die uns mit ihren Anregungen unterstützen und Beispiele für Praxisfälle einbringen. So bleiben wir am Puls des beruflichen Geschehens. Unsere grösste Herausforderung und unser Ziel lautet, eine gleichbleibend hohe Qualität unserer Prüfung zu gewährleisten.

 

Die Unternehmen und Organisationen sehen sich mit immer schnelleren gesellschaftlichen Veränderungen und neuen technischen Herausforderungen konfrontiert: HR steht dabei häufig in vorderster Front. Als HR-Profis und als Prüfungskommission ist es unsere Aufgabe, diese Entwicklungen aufmerksam zu verfolgen. 2023 galt es, uns mit der Thematik der Fähigkeiten generativer KI-Lösungen und ihren Auswirkungen auf die schriftlichen «Open-Book-Prüfungen» auseinanderzusetzen. Mit diesen und anderen Themen werden wir uns auch in den kommenden Jahren beschäftigen. Technische Entwicklungen und gesellschaftliche Veränderungen formen und verändern die Arbeitswelt in einem immer schnelleren Rhythmus. Ein Blick in die Zukunft zeigt, dass wir wohl keine weiteren 18 Jahre bis zur nächsten Neugestaltung unserer Prüfung verstreichen lassen werden. Wir müssen uns schon heute die Frage stellen, welche Kompetenzen für das HR-Management von morgen erforderlich sind.  

Rolf Schaller, Präsident der Prüfungskommission der Höheren Fachprüfung

Wer ist der neue Präsident von HRSE?

Nach dem Rücktritt von Chris Dunkel wurde Gérald Brandt an der Delegiertenversammlung vom 25. April zum neuen Präsidenten gewählt. Er hat seine neue Funktion per 1. Mai angetreten. Wir haben ihm ein paar Fragen gestellt, um ihn besser kennenzulernen:

von Gérald Brandt, Präsident HRSE
 

Wie sieht deine bisherige berufliche Laufbahn aus?

Ich habe meine Karriere als Oberstufenlehrer im Kanton Waadt begonnen und Jugendliche am Ende ihrer obligatorischen Schulpflicht unterrichtet. Seit 2001 arbeite ich im Personalwesen, hauptsächlich in der Funktion als Leiter Human Resources. In den vergangenen zwei Jahrzehnten war ich sowohl im öffentlichen als auch im privaten Sektor in sehr unterschiedlichen, aber stets spannenden Unternehmen tätig. Ich habe insbesondere am Aufbau von Bildungsinstituten und der Gestaltung von Fachausweisen mitgewirkt und war an der Aushandlung und dem Abschluss von verbindlichen Gesamtarbeitsverträgen beteiligt. Im Lauf meiner Karriere habe ich eine Vielzahl von Weiterbildungen absolviert. Unter anderem habe ich sowohl den eidgenössischen Fachausweis als HR-Fachmann als auch das eidgenössische Diplom als HR-Leiter erworben.
 

Was gefällt dir besonders an deiner beruflichen Tätigkeit?

Was mir besonders gefällt, ist die Möglichkeit, Organisationen und Menschen parallel zu begleiten und zu fördern. HR ist eine strategische Funktion. Über ihre verschiedenen Leistungsbereiche trägt sie massgeblich zur Umsetzung der Unternehmensziele bei und unterstützt gleichzeitig die individuelle und kollektive Entwicklung der Mitarbeitenden. Die HR-Funktion steht im Zentrum des unternehmerischen Handelns.


Was sind deine Hobbys?

In meiner Freizeit verbringe ich Zeit mit meiner Familie. Ich reise gerne und schätze es, meinen Horizont zu erweitern. Regelmässige Bewegung ist mir wichtig. Meine bevorzugten Sportarten sind Laufen, Radfahren, Skifahren und Langlauf. An schönen Sommertagen liebe ich es, mit dem Segelflug über die Alpen zu fliegen.
 

Warum möchtest du dich für HRSE engagieren?

HRSE beruht hauptsächlich auf dem Milizsystem. Meine neue Rolle – ich bin bereits seit 2011 Experte für die Berufsprüfung und die höhere Fachprüfung – ist ein weiterer Schritt im Rahmen des Dienstes, den ich für die HR-Gemeinschaft leisten möchte.
 

Welche Schwerpunkte siehst du bei HRSE?

Wir müssen eine hohe Prüfungsqualität sicherstellen und gewährleisten, dass unsere Prüfungen den Berufsalltag widerspiegeln und objektiv bewertet werden: Diese Rahmenbedingungen gilt es zu pflegen und zu entwickeln. Das Engagement der Expertinnen und Experten sowie der Prüfungskommissionen ist wertvoll und wichtig. Wir müssen es fördern und unterstützen. Sie stehen uns zur Seite und helfen uns, Prüfungen zu gestalten, die auf die Bedürfnisse der Praxis abgestimmt sind. In der heutigen Arbeitswelt, die von häufigen Veränderungen und Ungewissheit geprägt ist, werden die Kompetenzen der HR-Profis je länger je wichtiger.

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Endlich wieder ein normales Prüfungsjahr

Zwar wurde im Vorfeld viel über den Covid-19 Herbst 2022 gesprochen, doch im Endeffekt war Covid-19 kein Thema mehr. Wir können auf ein sehr gutes und ruhiges Prüfungsjahr zurückschauen: Mit 1'262 Kandidierenden verzeichnen wir einmal mehr einen Rekord an Teilnehmenden.

von Christian Gross, Präsident der Prüfungskommission Berufsprüfung
 

Hatten wir im ersten Jahr nach Prüfungsordnung 2017 1’005 Kandidierende am Start, welche sich als Pioniere auf die neu kompetenzorientierte HR-Fachprüfung einliessen, waren es im zweiten Jahr schon 1’045 respektive im dritten Jahr 1'108 Kandidierende. Dieser Anstieg ging auch im vierten und fünften Jahr weiter: 1'121 im vierten respektive im fünften 1'139 Kandidierende waren es, die an der Prüfung teilgenommen haben.

 

Wie im Vorjahr haben 74.6 Prozent der Prüflinge den Fachausweis in Empfang nehmen dürfen. Herzliche Gratulation den 943 Absolventinnen und Absolventen!

Es hat sich gut angefühlt mit ihnen und den verschiedenen Gästen am Freitag, 2. Dezember 2022, im vollgefüllten und frisch renovierten Casino in Bern anzustossen und die Besten unter ihnen auszuzeichnen.

In der Fachrichtung A: Irene Beeler, Jessica Despont, Lorena Egger, Yslaine Jotterand, Nina Uhlmann, Céline Vallon und Carina Wyss. Alle haben die Prüfung mit einem Schnitt von 5,3 abgeschlossen.

In der Fachrichtung B: Patrik Marcel Gruber, welcher die Prüfung ebenfalls mit einem Schnitt von 5,3 abgeschlossen hat.

In der Fachrichtung C: Nora Lina Bischof und Corinne Keiser haben ebenfalls die Prüfung mit einem Schnitt von 5,3 abgeschlossen.
 

Ein spezielles Kompliment an Mario Spoljarec aus der Fachrichtung B, der mit 5,6 die beste Note von allen absolviert hat. Das ist grosse Klasse!

 

Ein grosses Dankeschön geht in diesem Jahr an Arthur H. Sobrinho, welcher das Prüfungsjahr 2022 filmisch festgehalten hat. Diesen Rückblick über das Prüfungsjahr 2022 finden Sie unter «Erfolge».

 

Wir können nach wie vor festhalten, dass unsere handlungsorientierte Fachprüfung in sich ein sehr gutes und modernes Produkt ist. Sie ist zeitgemäss, spannend, herausfordernd und entspricht der heutigen Art des Lernens und Prüfens. Sie ist aber sehr anspruchsvoll. Das Zitieren von Lehrbüchern ist nicht ausreichend; es braucht die gelebte Praxiserfahrung, um bestehen zu können.

 

Die Erwartungen an das kommende, siebte Jahr sind hoch – und dessen sind wir uns bewusst. Wir werden alles daransetzen, dass wir auch für das kommende Jahr eine herausfordernde und spannende Prüfung erstellen. Zudem werden wir einige Projekte realisieren, um noch besser zu werden.

 

Ich möchte zum Abschluss allen meinen Kolleginnen und Kollegen der PKO und ihren Teams danken für die hervorragende Arbeit und für ihr Engagement im kommenden Jahr. Dabei denke ich insbesondere an meine vier Leiter*innen Fachrichtung (Yvonne Krichling, Maria-Eva Sturm, Steven Peter und Manuel Martinez) und meine Trainingsverantwortliche (Tanja Peverelli). Sie und ihre Teams, welche wie immer im Milizsystem arbeiten, haben Grosses für die HR-Fachprüfung geleistet. Ich bin froh und dankbar, dass ich auf ihre Kompetenzen und Unterstützung zählen darf. Schliesslich ein grosses Dankeschön an Riccarda Capaul und Marie-Paul Bourquin von examen.ch, welche dieses Prüfungsjahr umsichtig gemanagt haben.

So verlief die Höhere Fachprüfung für Leiterinnen und Leiter HR

Dieses Jahr nahmen 20 Kandidierende an der Höheren Fachprüfung mit eidgenössischem Diplom Leiter*in Human Resources teil. Die Prüfung wurde auf Französisch und auf Deutsch durchgeführt; 2 Teilnehmer wurden auf Französisch geprüft und 18 auf Deutsch. Erfreuliche 75 Prozent der Kandidierenden bestanden die Prüfung, was einer Verbesserung gegenüber 2021 bedeutet (66 Prozent). Der Notendurchschnitt lag bei 4,1: die beste Gesamtnote bei 5,2.

von Rolf Schaller, Präsident der Prüfungskommission Höheren Fachprüfung
 

Der schriftliche Prüfungsteil 1 «Strategie- und Kulturarbeit» fand neu am 26. September in Bern statt. Die Prüfungsteile 2 und 3 wurden eine Woche später im bewährten Hotel und Conference Zentrum Nottwil abgenommen. Diese zeitliche Aufteilung wurde allgemein begrüsst, da sie sowohl für die Kandidierenden als auch für die Expert*innen eine optimalere Zeitplanung erlaubt. Auf Grund der positiven Erfahrung und Rückmeldungen von den Kandidierenden und Expert*innen werden wir diese Neuerung nun auch für die nächsten Jahre übernehmen.

 

Organisatorisch verliefen die Prüfungen sehr gut: Beide Prüfungsorte offerieren ideale Rahmenbedingungen. Die Resultate der Umfragen bei den Kandidierenden und den Expert*innen unterstreicht die Qualität der Prüfungsorganisation und bestätigen den Bezug zum Berufsbild der Prüfungen.

 

Bestärkt durch diese gute Erfahrung und im Bewusstsein, dass die positiven Rückmeldungen zur Prüfungserfahrung und Relevanz die beste Werbung für die Diplomprüfung sind, hoffen wir nächstes Jahr erneut mit 20 bis 30 Kandidierenden rechnen zu dürfen. Leider gibt es auch dieses Jahr in der Romandie kein Vorbereitungskurs. Kandidierende aus der Romandie bereiten sich weitestgehend im Selbststudium auf die Prüfung vor.

Das Zertifikat Personalassistent*in ist im September 2022 zum Zertifikat HR-Assistent*in geworden.

Vor über 4 Jahren hat mein Vorgänger hat das Projekt neue Prüfungsordnung und Wegleitung aufgegleist. Ziel war es, die Ausbildungsinhalte der Zertifikatsprüfung auf die aktuellen Marktbedürfnisse abzustimmen. Diesen Herbst fand nun die erste Prüfungsdurchführung nach neuer Prüfungsordnung statt.

von Claude Baechler, Präsident der Prüfungskommission Zertifikatsprüfung
 

Für die Neugestaltung der Prüfungsordnung und Wegleitung wurde vor vier Jahren eine Arbeitsgruppe gebildet. Vertreter*innen von Ausbildungsinstitutionen und KMUs sowie Kursleitende haben an diesem Vorhaben mitgewirkt.

Im Zuge der Arbeiten wurden neue Inhalte in der Wegleitung definiert und in der Folge in die Ausbildungsprogramme der Schulen aufgenommen.

 

Dabei handelt es sich um folgende Themenfelder:

  1. Gesundheit, Sicherheit und psychosoziale Risiken am Arbeitsplatz

  2. HR-Unternehmenskennzahlen

  3. Projektmanagement

  4. Personalschulung und -entwicklung

  5. Arbeitszeitmanagement

  6. Jährliche Abrechnungen (AHV, UVG, …)

 

Mit diesen Anpassungen haben wir die Prüfung neu ausgerichtet.

 

Damit sich die Schulen und Kandidierenden mit den neuen Anforderungen vertraut machen konnten, haben wir anfangs 2022 eine «0-Serie» auf unserer Website zur Verfügung gestellt. Nach der Anmeldung zur Herbstprüfung haben wir den Kandidierenden 80 weitere Fragen in Form einer Prüfungssimulation zur Verfügung gestellt. So konnten sie sich auf die Prüfung vorbereiten und ihre Erfolgschancen steigern.

 

Parallel zur Einführung der neuen Prüfungsordnung hat die Prüfungskommission den Kandidat*innen aus der Romandie die Möglichkeit geboten, die Prüfung von zu Hause zu absolvieren (HRSE@home).

Für uns war dies ein erster Test, mit der Absicht, diese Option zukünftig allen Kandidat*innen der drei Sprachregionen zur Verfügung zu stellen.

Rund hundert Prüflinge haben dieses Angebot genutzt. Eine rundum positive Erfahrung für alle Beteiligten: Zwischen den Resultaten der Kandidat*innen, welche die Prüfung zu Hause ablegten und denjenigen der Anwärter*innen, die sie im Prüfungssaal absolvierten, gibt es keinen Unterschied. Dieses positive Ergebnis stimmt uns zuversichtlich für die Zukunft.

Kompetenzorientierung in der HR-Berufsprüfung

Die Berufsprüfung HR-Fachfrau/HR-Fachmann wird seit Herbst 2017 in einer kompetenzorientierten Prüfungskonzeption durchgeführt. Die Prüfung richtet sich so an der beruflichen Praxis aus und berücksichtigt die unterschiedlichen Einsatzgebiete von HR-Fachleuten mit den drei definierten Fachrichtungen: betriebliches Human Resource Management (HRM), öffentliche und private Personalvermittlung.

von Christian Gross, Präsident der Prüfungskommission Berufsprüfung
 

Die Kompetenzorientierung ist eine grosse Chance für die Berufsbildung. Spannende Prüfungssettings sind möglich, bei denen die Kandidierenden die Chance haben, ihr Können zu zeigen. Das Kompetenzprofil der Kandidierenden wird ganzheitlich überprüft. Das heisst, dass die Kandidierenden nicht nur Wissen pauken, sondern auch an ihrer Kompetenzentwicklung arbeiten – das fördert die Motivation. Mit der neuen Prüfungskonzeption wird auch sichergestellt, dass die Kandidierenden für ihre berufliche Tätigkeit geeignet sind. Der erworbene Abschluss gibt eine klare Auskunft über die vorhandenen Kompetenzen. Abschlüsse werden dadurch am Arbeitsmarkt attraktiver.
 

Was wird in der HR-Berufsprüfung geprüft? Wir prüfen das theoretische HR-Fachwissen; die Problemlösefähigkeit in unstrukturierten Situationen, das Verhalten in der Berufsrolle und schliesslich auch die Reflexionsfähigkeit (einer Situation respektive der eigenen Person). Anders formuliert: die Kandidierenden müssen die Verfahren, Arbeitsprozesse, Werkzeuge und Methoden des HR beherrschen.
 

Damit wir sicherstellen können, dass wir all dieses Kompetenzen auch effektiv prüfen, müssen wir als Prüfungsorganisation Aufgabenstellungen definieren, welche die berufliche Realität simulieren. Diese Simulation soll unter möglichst realen Rahmenbedingungen die Kernkompetenzen des HR-Berufes abbilden, um so eine ganzheitliche Beurteilung des Handelns zu ermöglichen.
 

Die Herausforderung ist, ein guter Mix mit unterschiedlichen Prüfungsmethoden zu haben, der umfassend ist und bei über 1'200 Kandidierenden pro Jahr auch ökonomisch vertretbar ist. Eine weitere Herausforderung ist, einerseits die Formulierung von praxisnahen und abwechslungsreichen Prüfungsaufgaben und andererseits die Formulierung von eindeutigen, beobachtbaren Beurteilungskriterien. Schliesslich muss eine Prüfung unter fairen Bedingungen organisiert und durchgeführt werden.
 

Bei der HR-Berufsprüfung hat sich die Prüfungskommission für einen Methodenmix entschieden, der bereits seit sechs Jahren angewendet wird: Mit der Onlineprüfung zum Generalistenwissen wird das Fachwissen der Kandidierenden in praxisnahen Situationen getestet. Anhand einer schriftlichen Fallstudie sowie einer Präsentation inklusive anschliessendem Fachgespräch werden die Fähigkeiten der fachlich fundierten Fallbearbeitung praxisnah geprüft – und mit dem Lösen von vier Mini-Cases und einer Reflexion zu einer Gesprächssituation das professionelle Verhalten der Kandidierenden im Berufsalltag.
 

Wir haben so ein zeitgemässes Methodenset, welches uns erlaubt die Handlungskompetenzen der Kandierenden zu prüfen. Diejenigen Kompetenzen, die Aufschluss geben, ob sich eine Kandidatin oder ein Kandidat für ein erfolgreiches und verantwortungsvolles berufliches Handeln in typischen HR-Handlungssituationen eignet.

Neue Zertifikatsprüfung ab Herbst 2022

Die Prüfungsreform bei der Zertifikatsprüfung greift im Herbst 2022: Die Prüfungsordnung sowie die Wegleitung wurden den aktuellen Anforderungen am Arbeitsmarkt angepasst und überarbeitet. Die wichtigsten Änderungen haben wir für Sie zusammengefasst.

Der Arbeitsmarkt befindet sich in einem steten Wandel. Für die Durchführung von praxisnahen Prüfungen ist es deshalb wichtig, dass die Prüfungsinhalte in regelmässigen Abständen überprüft und auf die aktuellen Bedürfnisse angepasst werden. Nach der Reform der Berufsprüfung im 2017 und der Höheren Fachprüfung im 2020 wurde nun auch die Zertifikatsprüfung überarbeitet. Diese wird im Herbst 2022 das erste Mal nach neuer Prüfungsordnung und Wegleitung durchgeführt.
 

Die wichtigsten Änderungen bei der Zertifikatsprüfung auf einen Blick:

  • Reduzierung der Prüfungsinhalte auf 4 Themenbereiche

  • Anpassungen der Inhalte und Taxonomiestufen an die aktuellen Anforderungen am Arbeitsmarkt

  • Neuer Titel «HR-Assistent*in mit Zertifikat HRSE»

  • Die Simulationsprüfung für die Kandidierende ist neu im Preis inbegriffen. Die Prüfungsgebühren betragen CHF 490.-

  • Open-Book-Prüfung gemäss Hilfsmittelliste

  • Ausarbeitung eines @home-Angebotes für die Prüfungsdurchführung ist in Planung.

 

Weitere Informationen zur Prüfung im Herbst 2022 finden Sie auf der Prüfungsseite.

Berufsbildungswege für HR-Profis

In der Schweiz arbeiten schätzungsweise rund 30'000 Mitarbeitende in unterschiedlichsten HR-Berufen. Für diese gibt es keine Grundbildungsangebote wie eine Lehre oder ein Grundstudium. Qualifikationsmöglichkeiten sind in der höheren Berufsbildung für HR-Profis deshalb von grosser Bedeutung.

Chris Dunkel, Präsident HRSE
Quelle: HR Today

HRSE (HR Swiss Exams) feiert sein 20-jähriges Bestehen

HRSE, welche jährlich rund 4400 HR-Profis für einen Berufsbildungsabschluss prüft und diplomiert, hat am 26. April 2022 in Zürich sein 20-jähriges Jubiläum gefeiert. An der festlich gestalteten Delegiertenversammlung nahmen rund 40 Gäste teil, darunter auch die beiden früheren Präsidenten Urs Hofmann und Armin Haas.

«Nach 20 Jahren will HRSE nicht einfach nur feiern, sondern wir wollen das Jubiläum mit Neuerungen und Verbesserungen begehen», sagte Chris Dunkel in seiner Ansprache. Der Präsident von HRSE freute sich, dass an der Jubiläums-Delegiertenversammlung für einmal alle Personen der relevanten Bereiche und Kommissionen zusammentrafen. Auch die Vertreterinnen und Vertreter der wichtigen Trägerorganisationen wie der Arbeitgeberverband, KV Schweiz, HR Swiss, VSAA und swissstaffing waren der Einladung ins Rooftop Talacker50 in Zürich gefolgt. Um die Dynamik der wachsenden und erfolgreichen Organisation zu unterstreichen wurden Prüfungen erneuert (z. B. Anpassungen bei der Zertifikatsprüfung Personalassistent*in), neue Prozesse eingeleitet (z. B. Online-Prüfungen ab Herbst 2022) sowie der Auftritt verjüngt (z. B. neue Website und die erstmalige Präsenz am HR Festival auf dem Messegelände in Zürich). 

 

HRSE konnte an seiner DV beeindruckende Zahlen aufzeigen: «Die Anzahl Kandidat*innen, die sich für eine der drei Prüfungen anmelden, steigt weiter an. Und die gesunde finanzielle Basis erlaubt uns in den nächsten Jahren weitere spannende Investitionen in den laufenden Ausbau sowie die Qualität der Prüfungen», sagte Dunkel. «Handlungsbedarf sehe ich beim Austausch und Dialog mit den vorbereitenden Bildungsinstituten – dieser Kontakt muss unbedingt verbessert werden», brachte der Präsident im Schlusswort seine Position deutlich zum Ausdruck.  

 

Am Festdinner hoch über Zürichs Dächern mit Blick auf See und Berge, herrschte eine angeregte Stimmung. Es gab genug Gründe auch einmal stolz zu sein und anzustossen. Die beiden ehemaligen Präsidenten, Urs Hofmann und Armin Haas, erinnerten mit kurzen Reden an ihre Eindrücke und Erlebnisse in den 20 zurückliegenden Jahren. Die kürzlich neu gewählte Präsidentin vom Berufsverband HR Swiss, Jessica Silberman Dunant, gratulierte ebenfalls und liess durchblicken, dass die Zusammenarbeit zwischen Berufsverband und Prüfungsorganisation deutlich ausgebaut werden soll und mit einem schweizweiten Auftritt bezüglich der Attraktivität unserer Berufsbildungsabschlüsse noch viel erreicht werden kann. 

Präsidiales Trio: Armin Haas, Chris Dunkel, Urs Hofmann (v.l.n.r.) 
Präsidiales Trio: Armin Haas, Chris Dunkel, Urs Hofmann (v.l.n.r.) 
Der Einladung zum Festdinner hoch über Zürichs Dächern mit Blick auf See und Berge sind 40 Gäste gefolgt.
Der Einladung zum Festdinner hoch über Zürichs Dächern mit Blick auf See und Berge sind 40 Gäste gefolgt.
Angeregte Tischgespräche (v.l.n.r): Christian Zünd (CEO Kaufmännischer Verband Schweiz), Armin Haas und Chester Romanutti (Geschäftsführer examen.ch AG)
Angeregte Tischgespräche (v.l.n.r): Christian Zünd (CEO Kaufmännischer Verband Schweiz), Armin Haas und Chester Romanutti (Geschäftsführer examen.ch AG)
20 Jahre HRSE - viele gute Gründe zum Feiern!
20 Jahre HRSE - viele gute Gründe zum Feiern!

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